Viele Patientinnen und Patienten haben oder hatten bereits einmal Angst vor einem Zahnarztbesuch. Eine regelmäßige Kontrolle der Zähne und des Zahnfleischs ist jedoch wichtig für ein langlebiges und gesundes Gebiss. Auch wenn der letzte Besuch aufgrund dieser Angst oder auch aus anderen Gründen schon eine Weile her ist, kann nur gesagt sein, dass Sie weder verurteilt noch direkt unerwartet in Situationen geworfen werden, in denen Sie sich nicht wohlfühlen.

    Ursachen für eine Angst vor dem Zahnarztbesuch

    Die Ursache vor dem Besuch beim Zahnarzt kann ganz unterschiedliche Hintergründe haben. Sie kann zum Beispiel durch schlechte oder schmerzhafte Erfahrungen in der Vergangenheit oder traumatische Ereignisse in der Kindheit ausgelöst werden. Außerdem sind Gebiss und Mundhöhle höchst schmerzempfindlich, was dann wiederum zu einer Angst vor Schmerzen führen kann. Manche Menschen fürchten sich vor Kontrollverlust oder vor Menschen in Autoritätspositionen. Zudem kann auch die Kommunikationskompetenz Grund dafür sein, dass Ungewohntes bedrohlich wirken kann, sofern es vorab nicht genau erklärt wurde. Eine Angst vor der Zahnärztin oder dem Zahnarzt kann auch einfach durch schaurige Erzählungen von Menschen im Umfeld erzeugt werden. Manchmal reichen auch bereits der Anblick spitzer Instrumente, Bohrgeräusche und das Gefühl von Auslieferung auf dem Behandlungsstuhl, um eine Angst vor der behandelnden Person auszulösen.

    Grundsätzlich ist es also wichtig zu hinterfragen, woher die Angst kommt, um sie anschließend gezielt zu behandeln und zu besiegen.

    Wie gehe ich damit um, und wie kann ich mich darauf vorbereiten?

       

        1. Bei einer Angst vor dem Zahnarztbesuch gibt es einige Tipps und Tricks, um sich darauf vorzubereiten:

        1. Darüber zu reden, kann sehr hilfreich sein. Dabei ist es egal, mit wem man spricht, allein in Worte zu fassen, was man fühlt, kann schon einige Knoten lösen und Entspannung schaffen.

        1. Auch ein Austausch mit anderen Betroffenen beispielsweise in Internetforen kann dabei helfen, sich weitere Coping-Strategien anzueignen und sich nicht so einsam mit der Angst zu fühlen. Außerdem kann dies anonym stattfinden.

        1. Entspannung kann viele Probleme schon lösen. Genauso können eine kleine Auszeit, lesen oder ein Spaziergang die Anspannung lösen oder zumindest lindern.

        1. Die Dinge direkt anzugehen, verkürzt den Leidensweg und die Unsicherheit. Prokrastination kann das Stresslevel erhöhen und verschlimmern.

        1. Eine Begleitperson, die bestenfalls zudem keine Angst vor der Zahnärztin oder dem Zahnarzt hat, kann eine starke Hand sein, den vereinbarten Termin letztlich auch wahrzunehmen und zu meistern. Das kann eine Freundin oder ein Freund, ein Familienmitglied oder eine andere Bekannte sein.

        1. Sich vorher zu beruhigen, ist das A und O. Wir sind alle unterschiedlich; so kann das für die einen bedeuten, vorab zu meditieren, für andere können es Düfte oder homöopathische Mittel sein.

        1. Ablenkung vor dem Besuch oder auch im Wartezimmer ist ebenso empfehlenswert. Zum Beispiel lesen, das neue Album der Lieblingsband hören oder einem Podcast lauschen.

        1. Außerdem ist es wichtig, die Angst zu erkennen, zu hinterfragen und offen mit der behandelnden Person zu kommunizieren. Somit kann eine angenehme, vertraute und angemessene Umgebung geschaffen werden.

      Der erste Termin beim Zahnarzt nach langer Pause

      Wenn Sie lange nicht da gewesen sind, kann die Angst vor dem nächsten Zahnarztbesuch noch vergrößert werden. Ein Termin nach längerer Abwesenheit ist jedoch ganz einfach dafür da, eine aktuelle Bestandsanalyse durchzuführen und sich vertraut zu machen mit der Praxis. Der erste Termin ist also lediglich ein Beratungsgespräch. Sofern Sie sich keine direkte Behandlung ausdrücklich wünschen.

      Bei einem ersten Termin wird sich dafür Zeit genommen herauszufinden, was sich die Patientinnen und Patienten von der behandelnden Person wünschen, wo die Ursachen der Angst liegen und wie man damit bei der Behandlung umgehen kann. Verständnisvoll und respektvoll wird dabei auf Patienten eingegangen und ihnen dabei das Ruder überlassen. Dies bedeutet, dass Patientinnen und Patienten die Behandlung jederzeit unterbrechen oder abbrechen können und immerzu die Kontrolle über den Ablauf haben.

      Was, wenn Entspannung und Mindset nicht ausreichen?

      Falls die einfache Entspannung und ein geändertes Mindset nicht ausreichen, gibt es auch andere Möglichkeiten, den Besuch beim Zahnarzt oder der Zahnärztin reibungslos durchzustehen:

         

          1. Hypnose: Bei einer Hypnose konzentriert sich der Verstand auf das Innere und schaltet Umwelteinflüsse wie Geräusche oder unangenehme Empfindungen aus oder rückt sie in den Hintergrund.

          1. Musik: Auch der Musikeinsatz wird in vielen Arztpraxen eingesetzt, um Patientinnen und Patienten zu beruhigen und abzulenken. Gute Kopfhörer schotten von Umgebungsgeräuschen ab und helfen, den Verstand auf die Klänge auf den Ohren zu fokussieren.

          1. Lachgassedierung: Der Einsatz von Lachgas ist mittlerweile eine weit verbreitete Methode, um Patientinnen und Patienten zu entspannen und deren Angst zu lösen. Hier wird Lachgas über eine kleine Nasenmaske verabreicht. Die Patientinnen und Patienten bleiben dabei wach und ansprechbar, sind jedoch euphorisch und entspannt. Anschließend sind auch keine weiteren körperlichen Einschränkungen zu erwarten.

          1. Sedierungen: Sedierungen sind Medikamente, die von Zahnärzten oder auch Hausärzten verschrieben werden können. Das sind dabei in den meisten Fällen angstlösende und entspannende Medikamente wie Diazepam und Lorazepam.

          1. Vollnarkose: Bei langwierigen und großen Operationen kann auch eine Vollnarkose von Vorteil sein. Dabei verschläft die zu behandelnde Person den gesamten Prozess und ist damit währenddessen schmerz- und angstfrei. Während der Zahnbehandlung wird die Patientin oder der Patient künstlich beatmet und währenddessen von einem Narkosearzt zu Körperfunktion und Atmung überwacht. Allerdings kann dabei die Patientin oder der Patient selbstverständlich nicht kommunizieren, ausspülen, zubeißen oder den Biss überprüfen lassen. Zwar ist eine Vollnarkose nahezu immer möglich, jedoch nicht unbedingt ratsam, sofern sie sich vermeiden lässt, da sie den Körper stark belastet und zu Komplikationen führen kann.
            Um jedoch die richtige Herangehensweise bei bevorstehenden Zahnarztbesuchen zu finden, kann man sich jederzeit Beratung zu Optionen bei behandelnden Ärztinnen oder Ärzten holen.

        Zum Schluss sei gesagt, dass es bei einem Zahnarztbesuch um Sie geht und Sie letztlich immer bestimmen und entscheiden, was Sie tun möchten. Ihre Zahnärzte stehen Ihnen jedoch mit professioneller Unterstützung zur Seite und helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Das A und O ist dabei, eine beidseitige Vertrauensbasis zu schaffen, offen zu kommunizieren und ein angenehmes Raumklima zu kreieren. Dabei wird auf die Patientinnen und Patienten eingegangen, und ihnen werden Wertschätzung, Respekt, Verständnis und Einfühlungsvermögen entgegengebracht.

        Wie auch immer ein Besuch abläuft: Sie können stolz auf sich sein, eine Behandlung in Angriff genommen zu haben und den ersten Schritt gegangen zu sein, um Ihre Angst abzutrainieren.

         

        Wenn Sie Angst vor dem Zahnarzt haben, sind wir für Sie da. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und wir unterstützen Sie gerne.